Tipps für ein
harmonisches
Weicnachten
Wir neigen dazu, uns vor Weihnachten zu viel aufzubürden. Die Zeit scheint zu rasen, alles soll noch vor dem neuen Jahr erledigt werden. Dann kommen noch die Vorbereitungen für die Feiertage dazu: Geschenke kaufen, Kekse backen, Weihnachtsbesuche und dann am 24. Dezember ein perfekt gedeckter Tisch und ein Vier-Gänge-Menü. Aber es geht auch anders.
Realistische Zeitplanung: Genug Zeit einplanen. Lieber ein paar Abstriche machen und Termine auslassen, bevor der Terminplaner überquillt. Kalender ab 1. Dezember bewusst freihalten für Unvorhergesehenes. Neu anfallende Termine nach Möglichkeit auf Jänner legen.
Flexibel bleiben und delegieren: Man muss nicht alles alleine machen. Jedes Jahr ändern sich die Umstände. Kinder werden älter und können Aufgaben übernehmen, Familien sind ständig im Wandel – es muss nicht so sein, wie es immer war. Je flexibler man mit den Gegebenheiten in diesem Jahr ist, desto weniger Druck wird aufgebaut.
Raum für Fehler lassen: Gnädig mit sich selbst und anderen sein. Es muss nicht immer perfekt sein. Gerade die kleinen Fehler und Hoppalas machen uns sympathisch.
Das schönste Geschenk, das wir anderen machen können, ist Toleranz. Wenn wir nicht erwarten, dass sich zu Weihnachten die anderen endlich mal zusammenreissen , sondern sie so nehmen, wie sie sind, mit allen Fehlern, Ecken und Kanten, gehen wir mit einer liebevollen, akzeptierenden Grundeinstellung in unsere Begnungen. Wenn man nicht durch die eigene Ungeduld auch noch Öl ins Feuer gießt, werden vielleicht sogar alles mit Harmonie belohnt.
Freiraum zulassen: In den Weihnachtstagen kommt die Familie zusammen. Das kann wunderschön und bereichernd sein, jedoch nur bis zu einem gewissen Grad. Jeder braucht auch seinen Freiraum. Je mehr das Bedürfnis, sich zurückzuziehen, gegenseitig respektiert wird, desto weniger faule Ausreden braucht man, um sich kurz einmal wieder zu sammeln: spazieren gehen, sich mit Kopfhörern in eine stille Ecke setzen, ein Buch lesen oder ein entspannendes Bad in Ruhe, sind gute Möglichkeiten.
Konflikte vermeiden: Es gibt Techniken, mit denen man sich selbst disziplinieren kann und die Geschwindigkeit aus sozialen Interaktionen nimmt, beispielsweise tief durchatmen, bevor man eine Antwort gibt und nachfühlen, ob diese Aussage zum Wohle aller oder nur zum Unterstützen des eigenen Egos beiträgt.
Auch das Umlenken der Aufmerksamkeit kann beruhigend wirken. Wenn die Oma wieder über das ewig gleiche Thema lamentiert, kann man die Kerzen am Weihnachtsbaum zählen. Damit schaltet man die rationale Gehirnhälfte ein und die emotionale Gehirnhälfte, die vielleicht gerne an die Decke springen möchte, kann sich etwas ausruhen.
Negative Reize umprogrammieren: Statt sich über jede bissige Äußerung der Schwiegermama zu ärgern, hat es sich bewährt, sich eine "Best of Schwiegermama - Strichliste" anzulegen. Wir kennen ja die "besten und nervigsten Sager". Bei jeder Äußerung macht man geistig einen Strich auf die Strichliste oder eine Münze ins Sparschwein. Wenn man 20 Striche besammen hat, gönnt man sich etwas Schönes. Das gleiche System kann man mit einem "Best of Family - Sparschwein" anwenden. Pro Ärger-Einheit kommt eine Münze in die Dose und wenn sie voll ist, macht man sich von dem Inhalt selber ein Geschenk. Alleine damit verliert der Ärger oft seine Intensität, und manchmal findet man das Spiel dann sogar schon amüsant.
Übung für Profis: Beginne jeden Satz mit „Mir ist bewusst dass, ...“ Du wirst verblüfft sein, wie wenig uns „bewusst“ ist und wie viel wir einfach drauflosplappern, nur weil uns gerade danach ist.